Viele Einsteiger fragen uns nach "dem passenden Pfeil" für diesen oder jenen Bogen. Leider ist das Thema "Pfeile" so umfangreich, dass wir alleine hierzu zwei (übrigens sehr empfehlenswerte) Bücher im Sortiment führen (zu finden unter diesem Link).
Den richtigen Pfeil findet man nicht so nebenbei, vielmehr ist es eine eigene Wissenschaft, die sich jeder Schütze mit der Zeit und mit steigender Erfahrung erarbeiten wird. Da aber in der Regel auch Einsteiger, die sich der Materie noch nicht restlos hingeben wollen, irgendwelche Pfeile brauchen werden, halten wir hier die wichtigsten Eckdaten fest.
Langbögen werden typischerweise mit Holzpfeilen geschossen, traditionelle Bögen oft mit Carbonpfeilen (beispielsweise in Holzoptik), Compound- und Recurvebögen schießt man grundsätzlich mit Carbonpfeilen (Ausnahme in der Halle, hier kommen oft Aluminiumpfeile zum Einsatz). Wir bieten eine vielseitige Auswahl an fertigen Pfeilen sowie aber auch dem Material, um selbst Pfeile bauen zu können. Hinsichtlich der Befiederung schießt man traditionelle Bögen eher mit Naturfedern, (Olympic) Recurve und Compound mit Plastikfedern (Ausnahme in der Halle, hier oft lange Naturfedern).
Scheibenschützen greifen häufiger zu dünneren Pfeilen, da diese über längere Distanzen präziser und weniger windanfällig sind. Am 3D Parcours hingegen sind die Distanzen meist eher kürzer, Schützen greifen hier zu jagdorientierten Pfeilen dickeren Durchmessers. In der Halle schießt man grundsätzlich die dicksten Pfeile, die der Markt zu bieten hat und das Regelwerk zulässt, da hier die Distanzen besonders kurz sind.
Wenn sich (vor allem als Anfänger) Dein Auszug noch ändert oder wenn Du in Folge Deiner konditionellen Entwicklung Dein Zuggewicht steigerst (oder senkst), wirst Du in der Regel auch Deinen Pfeil neu tunen oder gar wechseln müssen. Man sollte daher nicht unbedingt gleich mit einem 20 EUR teuren Schaft starten. Bedenke auch, dass Pfeile am Parcours gerne mal brechen, zumindest jene aus Holz und Carbon. Die Parcoursbetreiber bauen uns Händlern zuliebe die Ziele so auf, dass Pfeile selten weich landen, wenn man sich einen Fehlschuss leistet ;-)
Meistens gibt man die Auszugslänge vom Nockboden (also wo die Sehne in der Nocke sitzt) bis zum vordersten Punkt des Mittelstückes an. In der Regel entspricht das auch der Pfeillänge, vor allem für Einsteiger. Eine geringe Reserve bei der Länge kann man gerne noch einplanen, da der Ankerpunkt bei Anfängern selten konstant ist. Schützen mit ausgereifter Technik messen ein wenig anders, aber diese Seite richtet sich nicht unbedingt an jene Schützen :-)
Salopp gesprochen gibt der Spine die Steifigkeit eines Pfeiles an. Nachdem der Pfeil beim Abschuss den Bogen in einer "Schlängelbewegung" verlässt, muss dessen Steifigkeit (a) zur Länge des Pfeils und (b) zum Zuggewicht des Bogens passen. Hohes Zuggewicht braucht einen steiferen Pfeil, niedriges Zuggewicht einen weicheren Pfeil. Mit den Details hierzu sind die bereits Eingangs erwähnten Bücher gefüllt. Die Hersteller geben in Tabellen (sog. Spinewert-Tabellen) die passenden Werte an. Üblicherweise gehen diese Listen aber von einem gereiften Schützen aus, ebenso setzt man perfektes Material voraus. Bei den meisten Einsteigern trifft das nicht unbedingt zu, weshalb wir gerne beim Ermitteln des besten Kompromisses helfen. Lass uns wissen, wie lange Dein Pfeil sein muss und welches Zuggewicht Deine Wurfarme haben und wir kümmern uns um den Spine. Übrigens, so sieht eine Spinetabelle aus:
Einige wenige Schützen erreichen mit ihren Armen eine relativ große Spannweite, haben also einen langen Auszug. Meist sind Pfeile abgestuft, also weiche Pfeile sind meist kürzer, härtere Pfeile meist länger. Daraus ergibt sich das Problem, dass z.B. ein Schütze mit langem Auszug aber sehr niedrigem Zuggewicht keinen passenden Pfeil finden kann. Daher haben viele Hersteller eine durchgehende Länge von 32", 33" oder 34" über alle Spines eingeführt, sodass Pfeile oder Schäfte auch für Schützen mit längeren Auszügen problemlos maßgenau gefertigt werden können.
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